Besuch mit Führung im Archedorf Kleinwendern
Nach längerer Zeit konnte die Katholische Arbeitnehmer Bewegung am 14.Juli wegen der Coronakrise endlich wieder eine Veranstaltung durchführen. Die KAB besuchte Kleinwendern, das erste Archedorf in Bayern. Mit Privatautos und dem Citybus ging es über Leutendorf nach Kleinwendern.
Auf der Hinfahrt legten wir einen Zwischenstopp am Wendener Stein ein. Nach einer kleinen Wanderung durch den Wald kamen wir dann an der Mariengrotte an. An der Westseite der Felsengruppe des Wendener Steins befindet sich eine kleine Mariengrotte, die im Jahr 1949 von Marktredwitzer Frauen als Gedenkstätte für Verlassene, Verfolgte und Gefangene des Krieges errichtet wurde. Nach einer kurzen Andacht wurde dann die Fahrt fortgesetzt.
In Kleinwendern angekommen erklärte uns Jörg Bertholdt, dass im Archedorf verschiedene vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen gehalten und gezüchtet werden müssen, damit ein Dorf diese Bezeichnung tragen darf. Ziel ist es, diese Rassen in der landwirtschaftlichen Produktion zu halten, ihre besonderen Eigenschaften gezielt zu nutzen und so deren langfristige Erhaltung zu gewährleisten.
Fast wäre das damals berühmte „Sechsämterrotvieh“, das als Rasse wohl schon seit über 3000 Jahren als „Keltenvieh“ existiert, ausgestorben – wie so viele alte Nutztierrassen. Damit startete gleichzeitig ein bayernweit einzigartiges bürgerschaftliches Gemeinschaftsprojekt.
Anschließend führte er uns zu den Höfen mit den anderen verschiedenen Tierrassen wie Sundheimer Hühner, Deutsche Reichshühner, Coburger Fuchsschafe, Thüringer Wald Ziegen, Bayerische Landgänse, Rheinische Schecken und blauäugige Hermelinkaninchen. Und es sollen noch einige bedrohte Tierrassen dazu kommen.
Nach der fast zweitsündigen Führung durch das schöne Archedorf durfte natürlich eine Brotzeit nicht fehlen. Im Gasthof Reinl in Sichersreuth stärkten wir uns noch und in guter Stimmung nach diesem interessanten Besuch machten wir uns auf den Heimweg.